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Warum sich E-Commerce auch für stationäre Händler/Dienstleister lohnt?

Immer wieder hört und liest man davon, das der Onlinhandel den stationären Handel verdrängt. Aber gerade durch die Erweiterung des stationären Handels beispielsweise um einen Webshop können auch stationäre Händler vom E-Commerce Boom profitieren und so einen zusätzlichen Verkaufskanal schaffen, ihre Reichweite erhöhen und mehr Umsatz generieren.

Es gibt viele Ansätze und Konzepte für den unterstützenden Einsatz von E-Commerce im stationären Handel. Dieser Artikel soll erste Anreize für den Einsatz von E-Commerce im stationären Handel liefern, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Dass sich die Kunden in der heutigen Zeit, insbesondere bei größeren Anschaffungen, im Internet informieren und ihren Einkauf vorher planen, ist kein großes Geheimnis mehr. Hierbei recherchieren die Kunden beispielsweise den Preis bei Amazon, schauen aber auch immer vermehrt nach lokalen Anbietern, wo sie das Produkt ihrer Wahl direkt mitnehmen können und nicht erst auf die Ankunft des Paketboten warten müssen. Auch wenn das Produkt der Wahl im lokalen Handel etwas teurer ist als im Internet. Der Preis ist also nicht immer der ausschlagebende Kaufanreiz.

Diesen Umstand könnten sich insbesondere kleinere Händler mit einem attraktiven Onlineangebot zunutze machen und so beispielsweise neue Kunden gewinnen und ihren Bestandskunden mehr Service anbieten. Es muss hierbei ja nicht immer gleich ein Webshop sein. Zugegeben ist beispielsweise der Markt für technische Geräte wie Fernseher, Computer usw. hier schon durch starke Markteilnehmer besetzt. In anderen Marktbereichen gibt es meiner Meinung nach jedoch noch potenzial für eine lohnende Verknüpfung zwischen Online- und Offlinehandel. Beispielsweise für Fachgeschäfte die Gesellschaftsspiele verkaufen, Autowerkstätten, usw. Denn bei der intelligenten Verknüpfung des stationären Handels mit der Online-Welt entsteht immer auch ein Mehrwehrt für den Kunden. Am Ende dieses Artikels möchte ich ein Beispiel anhand einer Autowerkstatt aufzeigen.

Verbindung von lokalem Handel und dem E-Commerce

Ein Onlineshop beantwortet häufig nicht immer alle Fragen des Kunden. Denn der Kunde kann die Ware weder anfassen, noch ausprobieren und es fehlt die Beratung durch einen Verkäufer. Dieser berät im stationären Handel den Kunden und löst hiermit im besten Fall die letzten Kaufbarrieren des Kunden, da er das Produkt kennt und den Kunden individuell und passend beraten kann. Dies kann ein Onlineshop (derzeit) nicht bieten. Durch die Erweiterung des stationären Handels, beispielsweise durch die Möglichkeit der Online-Reservierung und Online-Terminvereinbarung, hat der Kunde die Möglichkeit das Produkt zu einem bestimmten Termin im Laden anzuschauen und vorgeführt zu bekommen. Diese Möglichkeit bietet sich beispielsweise für Fahrradhändler oder aber auch für Weinläden an. Der Kunde wählt online bequem von zu Hause einen Termin für die Fachberatung im Geschäft aus und kann das Produkt anschließend direkt erwerben oder bekommt durch den Verkäufer zusätzliche Produkte empfohlen. Sollte der Kunde Probleme oder Rückfragen zu seinem erworbenen Produkt haben, muss er dies nicht erst zurück an den Händler schicken, sondern bekommt beispielsweise beim stationären Händler direkt ein Ersatzgerät mit, während der Händler sich um die Reperatur beim Hersteller bemüht.

E-Commerce = Zusätzlicher Vertriebs- und Marketingkanal

Der stationäre Händler präsentiert und informiert über seine Produkte online und bietet die Möglichkeit diese online zu erwerben (klassischer Onlinehandel), diese zu reservieren oder einen Beratungstermin/Reservierung zu vereinbaren (Verknüpfung online und offline). Der Kunde hingegen bekommt somit mehr Service als in einem herkömmlichen Onlineshop geboten. Des Weiteren kann der Händler seine E-Commerce Präsenz für weitere Online Marketing Aktionen, wie beispielsweise Sonderpreise die für einen begrenzten Zeitraum nur im stationären Geschäft gelten, nutzen. Durch die weitergehende Verknüpfung mit Sozialen Medien erreicht und informiert der stationäre Händler seine Zielgruppe online und kann auf diese Weise potenzielle Kunden auf sein lokales Geschäft aufmerksam machen. Der stationäre Händler erhält insbesondere bei Verwendung der Sozialen Medien eine Reichweitensteigerung seines lokalen Angebotes. Aber auch anders herum kann der Händler seinen stationären Bestandskunden weitere Services online anbieten. Bei einem Weinhandel beispielsweise können dies Rezepte zum Ausdrucken sein oder die Information wo und von wem der Wein angebaut worden ist. Der Vorteil für den Kunden besteht schlußendlich darin, dass er das Produkt seiner Wahl direkt nach dem Kauf mit nach Hause nehmen kann.

Ein weiterer Vorteil für den Händler besteht darin, dass er mit einem Webshop beispielsweise auch am Wochenende Umsatz generieren kann, wenn sein stationäres Geschäft geschlossen ist.

Hohe Kosten durch eigenen Onlineshop?

Die Kosten eines eigenen Onlineshops beginnen bereits bei ca. 20 Euro pro Monat. Hierbei handelt es sich dann jedoch um einen Webshop ohne irgendwelche Anbindungen an weiterführende Systeme und es wird dem Betreiber eine Menge zusätzlicher Arbeit auferlegt. Diese Art von Webshops lohnen sich eher für Kleinunternehmer als für die Unterstützung eines stationären Geschäftsbetriebes. Die Höhe der Investition in Ihre E-Commerce Aktivitäten richtet sich in erster Linie danach, in welchem Umfang diese umgesetzt werden sollen. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich idealerweise bereits zuvor umfassend professionelle Unterstützung über mögliche E-Commerce Aktivitäten in Ihrem Geschäftsbereich einholen. Denn Sie kennen zwar Ihre Branche und Ihre Kunden besser als niemand anderes. Doch bei der technischen Umsetzung sollten Sie von der Erfahrung und dem Wissen eines E-Commerce Beraters oder einer E-Commerce Agentur profitieren. Diese/r kann Sie beispielsweise bei der Auswahl der benötigten Software beratend unterstützen.

Beginnen Sie hierbei Ihre E-Commerce Aktivitäten klein und bauen Sie diese erst nach und nach weiter aus. Hierbei ist eine ständige Überwachung der eingeführten E-Commerce Aktivitäten sinnvoll. Denn schließlich wollen Sie mit Ihren E-Commerce Aktivitäten Ihr Geschäft erweitern und somit Ihren Umsatz erhöhen. Ein guter E-Commerce Berater erstellt nach einem ersten Überblick über Ihr Geschäft zusammen mit Ihnen einen Kostenplan. Auch sollten Sie die Preise zwischen einer oder mehreren E-Commerce Agentur/en vergleichen. Aber auch ein Freiberuflicher E-Commerce Berater / Entwickler kann eine kostengünstige Alternative für Sie darstellen.

Nachdem beispielsweise Ihr Webshop umgesetzt worden ist, muss dieser in den täglichen Arbeitsablauf Ihres Unternehmens eingebunden werden. Idealerweise wurde bereits bei der Planung berücksichtigt, dass sich viele Prozesse automatisieren lassen und diese nur einen geringen Zeitaufwand von Ihrer Seite erfordern.

Sollten Sie den Einsatz für Ihr Geschäft anstreben, stehe ich Ihnen gerne beratend bei der Planung und Umsetzung Ihrer E-Commerce Aktivitäten zur Seite.

Kontaktieren Sie mich hierzu bitte einfach über das Kontaktformular oder vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.

Fazit

Durch die Erweiterung des stationären Handels mit individuell und gezielt angepassten E-Commerce Aktivitäten enstehen für stationäre Händler die Chancen Ihren Umsatz sowie Ihre Bekanntheit zu steigern und mit zusätzlichen Services eine höhere Kundenzufriedenheit anzustreben.

Beispiel Autowerkstatt

Am Beispiel einer Autowerkstatt möchte ich noch einmal praktisch darlegen, wie die Verschmelzung von stationärem Handel/Dienstleistern mit dem E-Commerce funktionieren kann. Auch wenn sich dieses Beispiel mehr auf den Dienstleistungsektor bezieht als auf den Handel vermittelt es dennoch den Vorteil von E-Commerce für ein stationäres Geschäft.

In der heutigen Zeit sind viele Menschen auf ihr Auto angewiesen. Bei vielen kleineren Werkstätten erfolgt beispielsweise die Terminvergabe für den Reifenwechsel, die Inspektion oder den Ölwechsel immer noch telefonisch. Dies bindet auf Seiten der Werkstatt Personal. Durch die Erweiterung des Betriebes durch E-Commerce Massnahmen könnte die Werkstatt es dem Kunden ermöglichen selber einen Termin für beispielsweise einen Ölwechsel online zu vereinbaren. Nach Eingabe der Fahrzeugdaten könnte der Kunde diese und weitere Dienstleistungen direkt bei der Werkstatt seiner Wahl buchen. Da die meisten Werkstätten solche Dienstleistungen in Abhängigkeit vom Fahrzeugtyp zum Festpreis abbrechnen würde der Kunde auch direkt sehen und vergleichen können, welche Leistungen er zu welchem Betrag bekommt.

Viele Autowerkstätten leben jedoch nicht nur von der Reperatur der Fahrzeuge, sondern bieten ihren Kunden beispielsweise auch Zubehörteile an. Hier würde sich ein Onlineshop mit oder ohne Vor-Ort Abholung anbieten. Natürlich können auch Reperaturleistungen in Verbindung mit dem Erwerb und Einbau von Zubehörteilen gebucht werden. Der Werkstatt würde so eine Arbeitserleichterung bei der Terminvergabe entstehen. Diese gewonnene Zeit könnte beispielsweise in die Beratung von Kundenreperaturen investiert werden, wo der Fehler erst noch gesucht werden muss. Denn schließlich bringt der Kunde sein Kfz auch in die Werkstatt, wenn dieses komische Geräusche macht oder einen anderen Defekt aufweist.

Nach Abschluß der Reperatur könnte das System den Kunden automatisch informieren, dass sein Fahrzeug zur Abholung bereitsteht. Selbstverständlich wäre auch die Bezahlung via PayPal o.ä. direkt bei der Buchung möglich.

Viele größere Werkstattketten bieten bereits einen solchen Self-Service im Internet an. Da diese jedoch nur in größeren Städten vertreten sind, bietet sich hier die Chance für kleinere Werkstätten einen solchen Service für ihre Kunden bereitzustellen.

Über Stefan Fritzsche

Ich bin freiberuflicher E-Commerce Experte & Berater.